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MAI

/ Feierabend:digital #2: Interne Kommunikation und Berufsbilder im Wandel

Feierabend:digital #2: Interne Kommunikation und Berufsbilder im Wandel

28.05.2020

/ Fabrik19 GmbH

/ Bahnhofstraße 82-86

/ 35390 Gießen

Die Digitalisierung verändert Berufsbilder, Tätigkeiten, Arbeitsabläufe und Qualifikationen – auch im Handwerk. Welche Vorteile die zunehmende Technisierung in traditionellen Berufen mit sich bringen kann, machte Yannick Müller, Dachdeckermeister aus Weimar (Lahn), während des zweiten „Feierabend:digital“ in der Fabrik19 deutlich. „Interne Kommunikation und Berufsbilder im Wandel“ lautete der Titel der Veranstaltung innerhalb der Eventreihe, die diesmal von der J+P Gruppe sowie dem „Arbeitskreis Neue Wege zur Fachkräftesicherung“ des Regionalmanagements Mittelhessen unterstützt wurde. Musste die Veranstaltung im März angesichts der Corona-Krise abgesagt werden, wurde sie nun komplett digital nachgeholt: Interessierte, darunter auch Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich, konnten über eine Web-Konferenz am Feierabend:digital teilnehmen und sich mittels eines Chats in die Diskussion einbringen. Frank Schmidt (Arbeitskreis Neue Wege zur Fachkräftesicherung) moderierte den Abend im F19-„Studio“ im Gießener Coworkingspace, wo neben Mark Pralle, Geschäftsführer der Fabrik19, und Yannick Müller auch Christian Piterek vom Regionalmanagement Mittelhessen Rede und Antwort stand – natürlich unter Einhaltung aller Abstands- und Hygieneregeln.

Dachdeckermeister Yannick Müller, Dachdeckerbetrieb Hans-Werner Müller, zeigt die Drohne, mit der er täglich arbeitet.

Schäden mit der Drohne finden

Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, kleinen und mittelständischen Unternehmen Chancen und Risiken der Digitalisierung näher zu bringen. 

Dachdeckermeister Müller präsentierte die Vorteile: Er inspiziert Dächer mit Hilfe einer Drohne auf Schäden. Das spare Zeit und Kosten und sei sicherer, als auf ein Gerüst zu steigen, betonte er. Der Dachdecker kann auf einem iPad den Flug verfolgen, schadhafte und marode Stellen erkunden und diese auch dokumentieren. „Wir sind die Einzigen in der Umgebung, die diese Technik nutzen“, verdeutlichte der Juniorchef des Dachdeckerbetriebs Hans-Werner Müller. Einfluss auf die Personalausstattung des Unternehmens habe der digitale Helfer nicht, konnte er zudem die Befürchtungen der Gäste entkräften. Es handele sich vielmehr um eine praktische Unterstützung. „Am Anfang waren die Kunden verwundert, als ich mit diesem Spielzeug ankam. Manchmal guckt die ganze Nachbarschaft zu“, erzählte Müller, der im Vorfeld Lehrgänge besuchte und eine Aufstiegsgenehmigung beim Bundesluftfahrtministerium einholte. Jeder Aufstieg wird zudem beim Ordnungsamt angemeldet.

Mark Pralle, CEO Fabrik19, über die Chancen einer Mitarbeiter-App

Eine App als Mehrwert für den Mitarbeiter

Mark Pralle veranschaulichte am Beispiel eines deutschlandweiten Retailers, wie eine Mitarbeiter-App die interne Kommunikation verändern kann. „Eine App, die alle Mitarbeiter erreicht – vom Lagerist bis zum Geschäftsführer.“ Und genau darin liege auch die Herausforderung: „Es war ein Gemeinschaftsprojekt. Von Minute eins an mussten alle Mitarbeiter mitgenommen werden. Die Abstimmung war zeitaufwendig, die Implementierung ging schnell“, so Pralle. Eine einfache Bedienung und Anwendbarkeit der App gehörten zu den Grundvoraussetzungen, gleichzeitig müssten die Mitarbeiter einen Mehrwert erkennen, um das Angebot zu akzeptieren. Und dieser liege im Bereich „Einsatzplan“: „Diese Transparenz gab es früher einfach nicht. Plötzlich konnten alle unproblematisch die Dienstpläne einsehen und im Notfall Schichten schnell mit Kollegen tauschen.“ Auch das TÜV-Siegel, das die App erhalten habe, habe „unfassbar“ geholfen, die Akzeptanz zu steigern. Dass die Mitarbeiter-App aber keine Standardlösung ist, machte der Experte für smarte Technologien ebenfalls klar: „Jedes Unternehmen hat seine ureigene Landschaft. Dementsprechend braucht es individuelle Lösungen für jede Firma.“

Feierabend:digital #3 am 30. Juli

Nach einem interessanten Austausch lud Pralle bereits zum nächsten „Feierabend:digital“ ein – „eventuell aber auch wieder digital“.

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