Vom Weg in die Cloud
Als Sprechstunde für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) versteht sich der Feierabend:digital, die Veranstaltungsreihe der Fabrik19. Bei Bier und Pizza – so der Plan vor Corona – stehen Vernetzung und Austausch im Mittelpunkt des Events im SleevesUp! Coworking Space Gießen City. In Zeiten der Pandemie macht der Feierabend:digital seinem Namen allerdings alle Ehre: Wiederholt trafen sich zahlreiche Interessierte online, um eine Antwort auf die Frage „Die Cloud, sorgenfreie Zukunft für die IT, oder?“ zu finden. Dabei half ihnen Swen Schisler, Senior Architect bei Endava und Entrepreneur von 42soft (www.fourtytwosoft.io). Denn: „Gerade in Zeiten der Pandemie ist das relativ alte Thema Cloud durch die Arbeit im Homeoffice präsenter denn je“, betonte auch Mark Pralle (Foto links), Geschäftsführer der Fabrik19, zu Beginn des Abends.
Gründe für die Migration
Was ist die Cloud? Welche Modelle und Anwendungsformen gibt es? Und was ist der Unterschied zwischen einer Public Cloud und einer Community Cloud? Schisler gab den Teilnehmern zunächst einen allgemeinen Einblick ins Thema und zeigte die Vorteile der unterschiedlichen Cloud-Varianten auf. „Ich kann Server und Hardware nutzen, die mir vom Anbieter zur Verfügung gestellt werden und die ich nicht selbst unterhalten muss“, ging der IT-Experte auf die Vorteile ein. Dazu gehörten neben der Kosteneffizienz auch die Flexibilität, die eine Cloud-Lösung mit sich bringt, das Thema Datensicherheit sowie bessere Möglichkeiten der Zusammenarbeit.
Doch wann macht eine Cloud-Migration Sinn? Schließlich ist diese auch mit Mehrkosten verbunden und bringt weniger Flexibilität mit sich, da kein physischer Zugang zu Servern mehr existiert? „Die Auslöser sind unterschiedlich“, so Schisler. Sei es, wenn eine Vertragsverlängerung bei Servern im Raum stehe, die von anderen gehostet werden, oder beim Zukauf eines anderen Unternehmens zwei IT-Systeme zusammengebracht werden müssten. Auch rechtliche Gründe, Sicherheitsaspekte oder das Ende von Lebens- und Entwicklungszyklen könnten den Umstieg befördern.
Externe Expertise sinnvoll
Gleichzeitig riet Schisler dazu, immer einen Cloud Solution Architect mit ins Boot zu holen, der auf dem Weg in die Cloud hilft. Denn: „Welche Lösung die richtige ist und ab wann sich der Umstieg auf externe Hardware lohnt, das kann nicht pauschal beantwortet werden. Nehmen Sie Beratungsdienstleistungen in Anspruch.“ Konkret empfahl er den mittelständischen Unternehmern die Expertise von unabhängigen Beratern. So könnte auch vermieden werden, nachträglich in die Kostenfalle zu tappen. Zwar böten auch die etablierten Softwareunternehmen Beratung an, was kostengünstiger, aber oft schon mit einem konkreten Serviceauftrag verbunden sei. Zunächst gehe es darum, mit dem Berater zu beleuchten, wie die geschäftliche Situation ist, wie viel Migrationsaufwand existiere und darum, gemeinsam eine Strategie zu entwickeln und das Ziel zu definieren. Am Ende dieses Prozesses stehe dann die Optimierung. Welche Cloud-Lösung die richtige sei, müsse fallspezifisch betrachtet werden
Natürlich gab es am Ende wieder das traditionelle Feierabendbier. Auch diesmal unterstützen die J+P Gruppe sowie das Regionalmanagement Mittelhessen den Feierabend:digital, der natürlich im kommenden Jahr fortgeführt wird.