Nachdem wir im ersten und zweiten Teil dieser Interviewreihe bereits einen Blick auf das Unternehmen und die Umfirmierung geworfen haben, soll es in diesem letzten, dritten Teil um unsere Technologie, die Mobility Suite mos., gehen.
Die Kerntechnologie – namentlich Mobility Suite – ist die Basis von mittlerweile vielen hundert Apps. Welche App würdest du gern mal mit der Mobility Suite bauen?
Mark: Eigentlich müsste man alle möglichen Apps bauen. Ich persönlich habe aber keine Vorstellung von der einen App, sondern freue mich eher darauf, wenn andere die Mobility Suite nutzen. Es ist immer wieder spannend, was dabei rauskommt und ich freue mich auf alles, was da möglich sein und auf uns zukommen wird!
Wie kann man sich die Funktionsweise der Mobility Suite vorstellen? Und was ist das Besondere daran im Vergleich zu sogenannten App-Baukästen und der konventionellen App-Entwicklung?
Mark: Ich verwende hier zur Erläuterung immer gerne die Klemmbaustein-Analogie: Zum einen kann man sich selbst Module – also quasi große Klemmbausteinblöcke – bauen oder mit kleinen Bausteinen alles Mögliche bauen. Zum anderen lässt sich jederzeit auf bereits bestehende Steine zurückgreifen. Das Ganze funktioniert aber anders als konventionelle App-Baukästen, denn die sind eigentlich immer für einen bestimmten Zweck gedacht und mit Einschränkungen verbunden. Bei mos. ist theoretisch alles von Grund auf erstellbar. Das macht die Technologie so besonders. Andererseits muss man aber nicht alles komplett neu bauen, um aus einem Kran ein Schiff oder Auto zu machen, wenn wir bei der Klemmbaustein-Analogie bleiben.
Lustigerweise haben wir mal von einer Partneragentur, die selbst die Mobility Suite nutzt, einen Kran aus solchen Klemmbausteinen geschenkt bekommen, der auch heute noch im Büro steht. Daher kommt ein bisschen der Vergleich mit diesen Steinen. Technisch gesehen handelt es sich um eine ’native App as a Service‘. Die Idee dahinter ist, dass man native Anwendungen mit vollem Funktionsumfang bauen können soll, sich dabei aber nicht mit der Komplexität der App-Entwicklung auskennen muss.
Ist die Mobility Suite auch auf die Verwendung durch Dritte bzw. Kunden ausgelegt oder nur für den Einsatz innerhalb der Fabrik19?
Mark: Obwohl wir sie anfangs fast ausschließlich selbst genutzt haben, ist sie eigentlich genau dafür gedacht, dass andere sie nutzen. Und dafür bereiten wir sie jetzt explizit vor. Das Produkt soll viel bekannter gemacht werden, damit sie von großen wie auch kleineren Partnern eingesetzt wird. Momentan sieht es eher so aus, dass unsere Kunden unsere Dienstleistung einkaufen. Die Mobility Suite soll aber als Eigenprodukt deutlich mehr nach draußen gebracht werden und unseren Kunden so die App-Entwicklung vereinfachen. Durch unseren Low-Code-Ansatz können auch Kunden ohne jegliche Programmierkenntnisse aktiv an der App-Entwicklung teilnehmen.
Was ist demnächst für die Premiumsoftware mos. geplant?
Mark: Einfach gesagt: Wir wollen mos. zum Fliegen bringen. Momentan bewegen wir uns bei circa zwei Millionen Installationen auf Endgeräten. Das ist zwar schon eine gute Menge, aber da ist noch Platz nach oben. Deshalb lautet der nächste Schritt: Weiterverbreitung, Bekanntmachen und laut Kommunizieren. Wir sind gerade dabei, ein Partnerprogramm für diesen Zweck aufzulegen. Der absolute Fokus liegt dabei auf der Anwendbarkeit durch Dritte. Dafür kommen also demnächst viel Marketingarbeit und Kommunikation auf uns zu. Es wird aber nie ein ‚abgeschlossenes‘ Produkt sein, wir werden kontinuierlich an der Software weiterarbeiten, denn die Mobility Suite soll unsere Kunden nachhaltig und dauerhaft im Bereich mobile Anwendung begleiten. Wir wollen Technologiepartner, Vordenker und Begleiter für sie sein. Außerdem bin ich immer dafür, junge Talente zu fördern und die Forschung zu unterstützen, weshalb wir mit vielen Forschungskooperationen in Verbindung stehen. Das wollen wir auch in Zukunft so weiterführen.