Im Zuge der Umfirmierung zur AG haben wir gemeinsam mit CEO Mark Pralle auf die vergangenen Jahre und die Entwicklungen der Fabrik19, aber auch in die nahe Zukunft geschaut. Die dreiteilige Interviewreihe ist aufgeteilt in die Themenbereiche Unternehmen, Umfirmierung und Technologie. In diesem Part soll es um Ersteres gehen.

Kannst du dich noch erinnern, wie alles begann? Wie kam es zur Gründung der Fabrik19?
Mark: Ich hatte gerade erst ein anderes Unternehmen veräußert und hatte ausnahmsweise ein wenig Zeit, um mich eingehender mit aktuellen Trends zu beschäftigen. Damals ging es viel um App-Entwicklung, vor allem im B2C Bereich. Da der Trend im B2B Bereich noch nicht wirklich verbreitet war, bot es sich an, diese Nische zu nutzen. Nachdem ich mich dann ausführlich mit der App-Entwicklung beschäftigt hatte, wurde mir bewusst, dass die Erstellung von Anwendungen wesentlich aufwendiger ist als erwartet. Natürlich sind zu dieser Zeit auch die Anforderungen an die Produkte gestiegen und die Inhalte wurden recht komplex. In diesem Moment entstand die Idee der Mobility Suite, denn wir wollten die Art, wie mobile Anwendungen entstehen, drastisch vereinfachen. Da zu dem Zeitpunkt noch nicht klar war, wo die Reise hingeht, wurde es ein eher generischer Firmenname – Fabrik19.
Und wie kommt ein Diplom Ingenieur darauf, ein Technologieunternehmen zu gründen?
Mark: Ich bin durch meinen Vater und meine Brüder recht früh mit der IT in Kontakt gekommen und habe schon als Schüler nebenbei Software geschrieben. Informatik wollte ich aber nicht studieren, sondern eher, warum man solche Lösungen braucht und wofür sie gut sind. Raumfahrtechnik war dann einfach ein cooler Bereich, der außerdem praxisbezogener als die reine Physik war. Ich wollte aber schon immer aktiv Dinge kreieren und bauen. Da ich schon längere Zeit mit IT zu tun hatte, war also die Gründung eines solchen Unternehmens gar nicht so abwegig.
Was waren aus deiner Sicht die entscheidenden Schritte und Etappen, um da zu landen, wo das Unternehmen heute ist?
Mark: Am wichtigsten war es für mich, die richtigen Leute zusammenzukriegen und ein gutes Team aufzubauen. Auch eine gewisse Vision spielt da eine große Rolle. Sobald man dieses Fundament beisammen hat, kann man dann mit wenig anfangen, viel lernen und sich anpassen. So konnten wir selbstbewusst an die Sache rangehen und sicher sein, dass es läuft. Auch meine jahrelange Erfahrung in der IT und mit dem Aufbau von Teams hat sicherlich ein Stück weit dazu beigetragen. Man muss sich aber immer wieder bewusst machen, dass die Dinge nicht von allein laufen. Zielstrebigkeit und Anpassungsvermögen sind hier essenziell.

Was sind für dich (aktuell) die größten Stärken der Fabrik19?
Mark: Wie eben schon gesagt, bildet das richtige Team das Fundament, durch das der Laden läuft. Aber ohne die Loyalität der Kunden uns gegenüber und das Vertrauen, das sie uns entgegenbringen, wären wir jetzt bestimmt nicht dort, wo wir sind. Wir legen viel Wert auf langjährige Kundenbeziehungen und sind sehr dankbar dafür.

Du hast viele langjährige Mitarbeitende, die teilweise schon seit der Gründung dabei sind. Was ist dein Erfolgsgeheimnis in Bezug auf dein Team?
Mark: Ich denke gegenseitiges Vertrauen und gemeinsame Visionen und Werte spielen da eine große Rolle. Aber auch gewisse Freiheiten und viel Schaffungsraum sind ein Teil des Erfolgs. Immerhin handelt es sich um Menschen mit eigenen Vorstellungen und Ideen, die viel zum Unternehmen beitragen können. Mit einem Microcontroller als Chef kann man da nicht wachsen. Vielmehr braucht es Spezialisten aus den unterschiedlichsten Bereichen, die zusammenarbeiten und sich gegenseitig zuhören. Wenn Lösungen nicht immer sofort vorgegeben, sondern gemeinsam mit einem solchen Team erarbeitet werden, kann man viel mehr erreichen.
Was wünschst du dir, dem Unternehmen und deinem Team für die Zukunft?
Mark: Ich hoffe, dass wir weiterhin tolle Dinge bauen werden. Dass wir und jeder andere sieht, dass das, was wir bauen, auch gebraucht wird und dass unsere Produkte einen Mehrwert liefern. Dass sie als echte Lösungen wahrgenommen werden und dass unsere Kunden mit unserer Technologie wiederum auch selbst Lösungen mit Mehrwert schaffen. Wir identifizieren uns mit dem, was wir bauen. Das ist von großer Bedeutung und ich hoffe, das bleibt auch in Zukunft so.
Teil 2: Fabrik19-CEO Mark Pralle im Interview – Teil 2: Umfirmierung
Teil 3: Fabrik19-CEO Mark Pralle im Interview – Teil 3: Technologie